Scopri l'altro lato della Riviera dei Fiori

Sanremo – die Stadt von Italo Calvino

by Laura Guglielmi

Sanremo springt immer wieder aus meinen Büchern heraus, in den verschiedensten Ansichten und Perspektiven, vor allem von oben gesehen, und ist hauptsächlich in vielen der “Die unsichtbaren Städte“ vorhanden: So behauptete Calvino in einem Interview . Auf unserem Weg werden wir Sanremo nicht „von oben“ entdecken, sondern in die Straßen, auf die Plätze, in die Gassen gehen, uns dem Hafen und dem Meer nähern.

Unser Stadtrundgang zur Entdeckung von Calvinos Orten beginnt mit der Piazza Nota, wo ein Denkmal an das hier vom Dichter besuchte Gymnasium erinnert: die Inschrift erklärt auch das Widerstandserlebnis Calvinos, das in der Sammlung „Zuletzt kommt der Rabe“ mit einigen schönen Beschreibungen des Hinterlandes erzählt wurde.

Die Treppe hinunter gehend über die Piazza Eroi Sanremesi und entlang der Via Faraldi bis zur Kreuzung mit dem Corso Matteotti kommt man ans Kino Centrale: Der Schriftsteller ging als Schüler nachmittags oft ins Kino, von dem er fasziniert war, statt zu lernen. Im Centrale erfolgte der Luftaustausch durch das Aufgehen einer metallenen Kuppel in der Mitte einer mit Kentauren und Nymphen geschmückten Decke.

Den Corso Matteotti entlang kommt man zu dem Spielcasino, von Calvino mehrmals zitiert. Hier möchten wir erwähnen, wie Calvino den Schriftsteller Tommaso Landolfi beschrieb, der dem Spiel verfallen war: Erinnerungen verschiedenster Art verbanden uns mit denselben Straßen, denselben Farben der Jahreszeit, denselben Landschaften. Der Bericht seiner ersten jugendlichen Ausflüge nach Sanremo (…) sprach von der Ankunft im Zug, den Koffern, die eiligst im Hotel abgestellt wurden, dem Hasten in die Spielsäle, sprach von den Nachmittags-, Abend- und Nachtstunden, die ohne Atempause beim Roulette oder Chemin-de-fer verbracht wurden, bis (…) die Croupiers das Spiel beendeten und auch die letzten Unermüdlichen das Gebäude verlassen mußten. Am Ende des Corso Matteotti liegt rechts die Russische Kirche und nach der Unterführung die Promenade “Imperatrice”. Hierher kam Calvino oft mit seinen Freunden. Sein Mitschüler Duilio Cossu, Hauptfigur vieler Erzählungen Calvinos, schreibt: Auf einer Bank der Promenade an einem Ferienvormittag las er mir ein Märchen vor und indem er das tat, zeigte er eine Wärme, die ich nicht kannte. Schreiben gefiel ihm sehr.

Um den Hafen zu erreichen, benutzt man wieder die Unterführung, biegt rechts ab und geht am Lungomare delle Nazioni entlang. Nach der ersten Nacht, die er außer Haus verbrachte, beobachtete Calvino den Sonnenaufgang von der Mole aus: Ich kam zum Hafen. Das Meer leuchtete nicht, man hörte es nur vom Schwappen gegen die glitschige Mauer der Mole, und spürte es vom alten Geruch. Eine langsame Welle schlug auf die Felsen. Vor dem Gefängnis (dem ehemaligen Kerker Santa Tecla) gingen die Aufseher herum. Ich setzte mich auf die Mole, an eine luftgeschützte Stelle. Vor mir lag die Stadt mit ihren undeutlichen Lichtern.

Wir empfehlen einen Spaziergang auf der Mole: von hier hat man den schönsten Blick auf die Stadt mit der Pigna – der Altstadt – und der Wallfahrtskirche Madonna della Costa vom Dichter in Der Weg nach San Giovanni erwähnt.

Den Corso Nazario Sauro entlang biegt man rechts in die pittoresken Piazza Sardi und Piazza Bresca (der Hafen war nicht zu sehen, er lag verborgen hinter den Dächern der hohen Häuser von Piazza Sardi und Piazza Bresca) und in die Via Gaudio, welche in den Corso Matteotti bei dem Palazzo Borea D’Olmo, mit der eleganten Barockfassade, mündet. Am Corso Matteotti entlang kommt man in die Piazza Colombo (Unten, gleich vor unserer Gartentür und dem Privatweg, begann die Stadt mit ihren Gehsteigen, Schaufenstern, Kinoplakaten und Zeitungskiosken, nach ein paar Schritten kam die Piazza Colombo) (8) und von hier ausgelangt man in die Via Garibaldi und Via Pallavicini.

Links von der Via Volta liegt die Salita San Pietro: ein Stück weiter, von der Rückseite der Villa Meridiana ab, wo der Dichter mit seiner Familie wohnte, beginnt der emotionale Weg, den Calvino in Der Weg nach San Giovanni beschrieb und der durch die Via Borea, Via Dante Alighieri und den Pfad von San Giovanni zu dem Garten führte, der von Calvinos Vater, Mario, mit großer Mühe gepflegt wurde. Das Altersheim Giovanni Marsaglia und das Palais d’Agra (Via Borea 35) sind unverändert wie zu Calvinos Zeiten. Es handelt sich um eine komplizierte Strecke, denn die Landschaft ist verbaut worden; es wird also empfohlen, die Kirche S.Giovanni mit dem Auto zu erreichen: Calvinos Garten liegt dort, wo jetzt die Autobahnpfeiler sind. In der Via Dante Alighieri wohnt immer noch Libereso Guglielmi, Mario Calvinos Gärtner, dem Italo Calvino die Erzählung Eines Nachmittags als Adam. widmete. Um den Eingang der Villa Meridiana zu erreichen, muss man hingegen von der Via Volta in die Via Meridiana abbiegen: bei der Hausnummer 82 kann man sehen, was von dem Akklimatisationsgarten der Tropenpflanzen Mario Calvinos und Eva Mamelis,  den Eltern des Schriftstellers, geblieben ist. Die Villa, heute rosafarben, ist nicht mehr zu erkennen und um sie herum liegt ein Mischmasch von Parallelepipeden und Polyeder, Kanten und Seiten von Häusern, überall Dächer, Fenster, fensterlose Mauern wegen des angrenzenden Nachbarschaftsrechts mit den einzigen kleinen Klofenstern aus Mattglas, übereinander.

Zurück in die Via Volta, durch den Largo Volta, kommt man in die Via Roglio und in die Altstadt, die Pigna. Wenn man nach links geht, gelangt man in die Via Romolo Moreno, eine typisch ligurische Gasse: „Um bis auf den Grund der Gasse zu dringen, müssen die Sonnenstrahlen schnurgerade die kalten Mauern hinunter, Mauern, von Bögen auseinandergestemmt, die das sattblaue Himmelsblau durchqueren.

Senkrecht fallen sie, die Sonnenstrahlen, an den Fenstern entlang, die hier und dort regellos eingebaut sind, an Basilikum- und Majoranbüscheln, die in Kochtöpfen auf den Fenstersimsen stehen, und an Unterröcken, die auf Leinen hängen, vorbei bis hinab auf das Kopfsteinpflaster mit seinen Stufen und mit der Rinne mittendurch für den Harn der Maulesel.“ Am Ende der Via Moreno steigt man in die Rivolte von S.Sebastiano hinauf, wo man einen Imbiss in den zwei Bierstuben der Gasse nehmen kann, um dann die Piazza dei Dolori zu erreichen. Nun lohnt es sich, in den Gassen der Altstadt zu bummeln. Um in die Piazza Nota zurückzukommen, genügt es, in die Rivolte hinunter zu gehen, nach rechts abzubiegen und wieder den Eingang der Pigna zu durchschreiten.

(c) 2009


 

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