Scopri l'altro lato della Riviera dei Fiori

Zwischen Diano Marina und Oneglia (Imperia): die Orte der Brüder Novaro

Vom Maura Muratorio

Enger Grassfeldrein
hängt über dem Meer
mit rauen Olivenbäumen
Silberlaub.

Angiolo Silvio und Mario Novaro sind emblematische Figuren nicht nur im Überblick der ligurischen Literatur der ersten Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts, sondern auch in der nationalen Gesamtübersicht.

Angiolo Silvio war wesentlich ein Lyriker, der breiten Öffentlichkeit durch seine zarten Kindheitsgedichte bekannt was sagt der leichte Märznieselregen / der auf die alten Dachziegel / silberhell trommelt… ;  Nicht nur Verbreiter vornehmer Kultur, sondern auch Dichter tiefer Inspiration, war Mario, der mit der Zeitschrift „La Riviera Ligure“ an der Erneuerung der Lokalkultur und ihrer Abkehr vom Provinzialismus mitwirkte, indem er vielen Autoren, die später berühmt wurden, die Möglichkeit gab sich frei zu äußern. Dennoch vergaßen beide die gewinnbringende Tätigkeit als Olivenölindustrielle nicht und verhalfen ihrer Firma „Sasso“ zu großer Bekanntheit und beträchtlichem Ansehen, und sind ein rühmliches Vorbild aufgeklärten Mäzenatentums.

Diano Marina, dem Städtchen, wo beide geboren wurden, widmete Angiolo Silvio diese Verse:

Mit einem Kirchturm in der Mitte
Machte er ein einfaches Dorf
Und er legte es in die Sonne
(…)
Er formte ein Paradies auf Erde
Klein, bescheiden, eben:
Dann auf Goldenplatte eingraviert
Schrieb er den Namen Diano

Man kann zwei verschiedene Routen wählen: zu Fuß auf dem Weg am Meer entlang oder im Auto auf den Kehren über Capo Berta. Wenn man nach Diano Marina fährt, trifft man nicht nur uralte Olivenbäume, sondern auch typisch wilde Mittelmeervegetation mit Aleppofichten, Zistrosen, Ginstern und Thymiansträuchern, so dass Mario Novaro schreiben kann: Weiden in der Frühlingsluft / magere Schmetterlinge / im Thymianduft.  In den ersten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts – auf der Seite nach Imperia – bedingte der Bau eleganter Patriziervillen die Einfügung vieler exotischer Pflanzensorten nach einem von Thomas Hanbury inspirierten Vorbild des Mittelmeergartens. In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts hatte dieser die berühmten Gärten in Mortola bei Ventimiglia geschaffen.Diese Kiefern  / diese Zypressen / und die Rosen so rot wie Blut., dichtet dazu Mario Novaro.

Auf den steilen Hängen des Capo Berta liegen schon fast in Imperia die Villa Rossa, Angiolo Silvios Wohnsitz, und wenige Meter entfernte gelbe Villa Marios. Imperia zeigt sich, wenn man zu Fuß ankommt, direkt mit der Esplanade von  Borgo Peri, früher Fischerortsteil, im Jahre 1891 abgerissen; bemerkenswert ist die kleine Kirche Nostra Signora di Loreto aus der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts und die Promenade mit schönen Exemplaren der Palme Washingtonia, die dem Ort einen kalifornischen Anschein verleihen.

Mit dem Auto ist Borgo Peri leicht erreichbar, wenn man am Fuß von Capo Berta links durch die Marktzone fährt und dann wieder links in die Via De Geneys abbiegt.

Vom Hafenamt aus geht man den Hafen entlang, unter den pittoresken Arkaden der Calata G.B.Cuneo, mit ihren Restaurants und Fischläden, deren jeden Nachmittag stattfindende Fischauktion viele Leute, darunter Kaufleute und Neugierige, anlockt.

In der Mitte der Calata liegt das Geburtshaus von Andrea  Doria, bedeutendem Admiral und Politiker des sechzehnten Jahrhunderts, dem die Feinkostspezialität aus Oneglia ihren Namen verdankt: die „Pizza all’ Andrea“. 1538 wurden der Papst Paolo III Farnese und Karl V in diesem Palast beherbergt, als sie mit Andrea Doria von Nizza zurückkamen.

Nach diesem Gebäude geht man nach rechts und kommt durch eine enge Gasse auf die Piazza S.Giovanni, zur Kollegialkirche von Oneglia, die 1742 vollendet wurde; das Innere, in drei Querschiffe aufgeteilt, ist reich an Stuckarbeiten, besitzt verschiedene Bilder von Lokalkünstlern und auch ein in der Presbyteriumswand eingemauertes Tabernakel, das den Gagginis zugeschrieben wird  aus dem Jahre 1516.

Auf einer Gebäudewand der Piazza S. Giovanni ist eine Ansicht von Oneglia aus dem Jahre 1682 gemalt worden: Von hier aus gehen wir zurück und benutzen die der Markthalle gegenüberliegende Via Costanzo – Maultiergasse – typische westligurische Gasse, die in die Piazza De Amicis führt, einem bedeutenden Schriftsteller aus Oneglia. Mit dem Schloss, 1488 von Domenico Doria errichtet, war diese Zone das Herz der politischen Macht der Doria-Dynastie. Auf der Piazza De Amicis befindet sich heute das vom Ingenieur Angelo Berio entworfene Gerichtsgebäude aus dem Jahre 1892. Über den Platz hinaus erreicht man die Industriezone mit der Teigfabrik Agnesi und der ehemaligen Ölfabrik Sasso der Brüder Novaro. Dieses Gebäude wurde 1923 vom Architekten Alfonso Scholl nach den  damals geltenden Vorschriften des rationalistischen Stils  errichtet. Hier arbeiteten die Brüder Novaro: Angiolo Silvio prüfte, als großer Fachmann, die Ölsorten und Mario widmete sich der Vermarktung und Verkaufsförderung mit Hilfe der Zeitschrift „La Riviera Ligure“, eines der ersten Beispiele der Synergie zwischen Wirtschaft und Kultur.


 

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