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Taggia: auf den Spuren des Doktors Antonio

Taggia: auf den Spuren des Doktors Antonio

Von Maria Antonella Molinari

An einem wunderschönen Apriltag 1840 brauste eine elegante Reisekutsche, gezogen von vier Postpferden, in vollem Galopp die Straße der Cornice hinunter, die berühmt ist bei den feinen Weltenbummlern: jeder kennt die Straße, welche die ganze westliche Riviera von Genua bis Nizza durchzieht.

Es gibt wenige Straßen in Europa, die schöner sind als diese; und gewiss wenige wie diese, die drei Bedingungen der Naturschönheit in sich vereinigen: das Mittelmeer auf der einen Seite, auf der anderen der Apennin und über allem der reine Himmel Italiens .

So fängt „Doktor Antonio“ an, der Roman des neunzehnten Jahrhunderts unter der literarischen Mitarbeit von Cornelia Turner, Henrietta Jenkin und Giovanni Ruffini. Letzterer nahm an dem Risorgimento teil, war Mazzinis Freund und wegen seiner politischen Ideen zu langen Aufenthalten im Ausland gezwungen: in Frankreich, in der Schweiz, in Großbritannien. Obwohl sich das Motiv des Risorgimento durch den ganzen Roman in der Figur des Verbannten – Doktor Antonio -  zieht, bildet dies für den Leser keinen so großen Anziehungspunkt wie z.B. die stimmungsvollen Darstellungen der Küstenlandschaft, mit denen man dem Leser die Liebe für unser Land durch die Verherrlichung der Schönheit der Natur vermitteln möchte. Die zahlreichen Beschreibungen in dem Roman ermöglichen die Erstellung einer vielseitigen und ausführlichen Route.

Wir können uns vorstellen, unseren Reiseweg dort zu beginnen, wo die Straße der Cornice diejenige nach Taggia trifft. Nach einer Strecke von wenigen Kilometern erreichen wir die kleine Stadt: wahrlich ein seltsam erscheinender Ort, mit den Farben und den Formen des Mittelalters; rechts und links voll mit düsteren Gewölben und versteckten Bögen. Als idealer Ausgangspunkt für die Stadtbesichtigung kann der Platz, der den Helden aus Taggia gewidmet ist, an dem ein Denkmal der Brüder Ruffini und Domenico Ferrari steht, dienen. Von hier aus nach Westen zu erreicht man über die Via Roma die Arkaden „d’ù Preostu“ genannt, weitergeht es zur Salita Eleonora Curlo bis zur Via G.B. Soleri, in die Hauptstraße, Pantan genannt. Die mittelalterliche Struktur der Straße ist beinahe unverändert geblieben. Breite Arkaden säumen sie bis fast zur Hälfte und hohe Paläste sind Zeugen ihrer Bedeutung. Wenn man durch die Stadt geht, kommt einem die feine Ironie Giovanni Ruffinis in den Sinn, der diesen Ort als „die Börse und zugleich die Regent Street der guten Einwohner von Taggia“ bezeichnete. Auf der Piazza Cavour, wo das Denkmal von Eleonora Curlo steht, steigt man die kurze Treppe hinauf und biegt links in die Via C.Lotti ein. Die typische Reihe der kleinen Gewölbe mit den Daten der letzten Erdbeben erinnert uns an das Wunder Lucys “über die große Zahl der von Haus zu Haus gebauten die Straße überragenden Brückenbögen. Diese wurden nach Meinung ihres Cicerone zum Schutz der häufigen und unangenehmen Erdbebenstöße gebaut”. Weiter finden wir die Via G.B. Boeri von den stattlichen Ausmaßen des Palazzo Boeri geprägt. Wir sind jetzt auf der kleinen Piazza Gio Battista Reghezza. Gegenüber kann man die klassizistische Fassade der ehemaligen Kirche Santa Caterina anschauen. Der Platz grenzt direkt an einen anderen kleinen Platz, den der Trinitatis. Im Westen verbindet die Steigung „Campo Marzio“ sich mit der Via San Dalmazzo.  Links befinden sich die Kirche des Trinitatis und das Oratorium von S. Orsola. Die Via San Dalmazzo, reich an Patrizierpalästen und wertvollen Portalen  aus Naturstein, führt nach Norden durch die Porta del Colletto zur Piazza San Benedetto da Taggia. Nicht weit davon erreichen wir die tausendjährige Kirche der Madonna di N.S. di Canneto gegenüber der Villa Eleonora Curlo. Wie pittoresk der alte Palast erschien; und wie anmutig die düsteren Gewölbe der gegenüberstehenden Arkaden im Kontrast zu der weiten offenen Terrasse so grün mit ihren Weinlauben standen, erzählt uns noch einmal Giovanni Ruffini. Wir gehen die Via San Dalmazzo zurück bis zur Kreuzung mit der Steigung, die zum Kapuzinerkloster führt. Auf der Via San Dalmazzo finden wir rechts den Palazzo De Fornari, weiter die Porta Barbarasa, eines der fünf Tore, die zur Stadtmauer führten, und kurz weiter die Türme der Clavesanas, Porta Pretoria, die zur Via Bastioni führt. Von hier genießt man einen Panoramablick sowohl des Meeres als auch des Tals. Genau hier uns gegenüber zwischen den zwei leicht einwärtsgebogenen Bergen legt sich das kleine Tal von Taggia in das Land; und das ins Meer fallende Flüsschen hundert Schritte westlich vor uns ist der Argentina, der Stolz der Talbewohner. Durch die Porta del Ciazo, die ganze Via Bastioni entlang, kommen wir auf die Piazza San Domenico, wo der imposante Komplex der Dominikaner steht. Hinab von der Via San Domenico tritt man durch die Porta dellOrso wieder in die Stadt ein, in die Via Lercari. Am Ende der Straße liegt der Palazzo Lercari, durch den man in die Via Farini kommen kann. Vom Platz kann man den Glockenturm und die Rückseite der Basilika der Heiligen Giacomo und Filippo sehen. Auf der östlichen Seite liegt der stattliche Palazzo Curlo-Spinola. Vom Piazza Farini gelangt man in die Via Ruffini, von der Piazza Garibaldi in den Viale Mazzini und in die Via O. Anfossi bis zur mittelalterlichen Brücke römischen Ursprungs. Gegenüber auf einem hohen Gebirgskamm stand das von Sonnenstrahlen durchflutete Castellaro.

Wie wunderschön! – sagte Lucy – es ist das fröhlichste Dörfchen der Welt; man könnte sich vorstellen, dass Castellaro die Glückseligkeit des Daseins empfindet. Auf den Spuren der Hauptfiguren unseres Romans können wir auch die Brücke überqueren und – nach einem Spaziergang von ca. einer Stunde zuerst mitten von Gewächshäusern und dann Olivenbäumen – das Dorf Castellaro erreichen. Von hier führt ein breiter ebener gut erhaltener Weg zur Wallfahrtskirche der Madonna di Lampedusa, Zeugin des Glaubens und Stolz der Einwohner, und Endziel unserer Route.


 

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