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Porto Maurizio: Die Stadt von Giovanni Boine

Von Maria Antonella Molinari


Reiche Stadt, farbige Stadt, sonnige Stadt, den Winden ausgesetzte Stadt, vom Meer umarmte Stadt, gut gebildete Stadt wie ein Bugsschiff auf dem Meer. Antike Stadt. Stadt wie ein Bienenstock, aber von Menschen. Wie ein großer Jahrhundertalter Bienenstock, ein Berg am Meer ringsherum.

Salita al M.te Calvario So erschien und erscheint die Stadt Porto Maurizio dem Besucher, der aus dem Westen hierher  kommt und so beschrieb der ligurische Schriftsteller Giovanni Boine sie uns vor fast einem Jahrhundert.

Ein Weg, der uns zu den beliebten Orten des Schriftstellers führen soll, kann nur am Parasio beginnen, dem ältesten Stadtviertel von Porto Maurizio, erreichbar von Oneglia durch den Viale Matteotti oder von Sanremo durch den Corso Garibaldi, wo das Geburtshaus Boines mit der Hausnummer 10 steht. An der Kreuzung dieser beiden Straßen, in der Piazza Marconi, beginnt die Steigung vom Corso Saffi, die mit der Via Cantoni und der Via Porta Nuova verbunden ist, und zum Parasio führt. Ein Gassenlabyrinth charakterisiert diesen sehr pittoresken Ortsteil, wo man unter den Arkaden des Klarissenklosters oder vom Kirchplatz des Oratoriums von San Pietro einen herrlichen Blick über das darunter liegende Meer genießen und den schrägen Wirbel der Schiefer- oder der roten Dächer beobachten kann. Es handelt sich um ein Altstadtviertel, reich an historischen Erinnerungen und stattlichen Palästen, früheren Patrizierhäusern: unter allen wollen wir den Palazzo Pagliari auf dem gleichnamigen Platz erwähnen. Gleich darunter, fast am Fuß dieses Berges, erscheint überragend die große weiße Masse der Collegiata und ihre eckigen schweren Glockentürme(…) Breite Marmorstufen (…) und hohe  Säulen charakterisieren das Gebäude, das am Ende des achtzehnten Jahrhunderts im klassizistischen Stil von dem Architekten Gaetano Cantoni errichtet wurde. Von dem Platz, gegenüber dem Dom, wo ein bemerkenswertes Schiffsmuseum liegt, kann man durch die Via Strafforello und danach durch die Via Carducci – „Steigung der Juden“ genannt – die Via Cascione erreichen, die Hauptverkehrsader der Stadt. Früher „waren hier die Leute ruhig. In die Sonne gegangen . Ruhig und wie immer: Bekannte Gesichter, bekannte Gänge, bekannte alltägliche Stimmen. Und auch die Straße herum war die übliche hundertmal am Tag begangene Straße: Hauptstraße einer kleinen Provinzstadt, friedliche Straße“.- Nachdem man die Via Cascione überquert hat, geht man die Via Nizza entlang und kommt am Anfang der Via D’Annunzio an einen vom Schriftsteller geliebten Ort, dem Karmeliterkloster neben der Kapuzinerkirche, wo einige Zentralepisoden seines Romans spielen.  Das Kloster war still und ganz geschlossen. Jenseits seiner schrägen Dächer und des kleinen Kirchturms – filigran und spitzzulaufend – spürte man den aus den Wellen aufsteigenden Duft des Meeres . Ganz umgeben von sehr hohen Mauern (schwarze Nässe und Gebüsche) die Zypressen und Steineichen (riesig) von einer Seite; von der anderen, der Meeresseite umgaben sie schattig den Kirchturm und das „unentschiedene“ Kloster  (zusammengesunken wie eine große fest schlafende Bestie); hinauf glänzende  Silberspitzen, am Himmelsgewölbe die Sterne. Neben der Kirche windet sich die Steigung den Monte Calvario empor. Die schwarze Masse der riesigen Steineichen hing hoch über der kleinen von Mauern eingefassten Straße (…) die Steineichen gehörten zu einem kleinen Privatpark, der ebenfalls bis zur Meeresstraße hinab und zwischen sich und der kleinen Straße zum Berg den Nachbargarten des alten Klosters festklemmte. Hier ist die Landschaft so gut wie unberührt geblieben, abgesehen vom Kloster, das großen Renovierungsarbeiten ausgesetzt war und nun als Altersheim dient. Auf dem Gipfel des Monte Calvario angelangt, kann man vom Kirchplatz aus die Kühle der Bäume und den ruhigen Ausblick auf die Berge und das Meer genießen. Unser Rundgang kann hier unterbrochen werden oder er kann in zwei entgegensetzte Chiesa dei Cappuccini Richtungen führen. Wieder auf der Hauptstraße, kann man sie überqueren, nach  Osten zu dem Borgo Foce gehen und von da die pittoreske, aufs Meer überhängende Promenade entlang den Borgo Marina erreichen, der früher vor allem von Fischerfamilien bewohnt war und wo sich jetzt mehrere Badenanstalten und typische Restaurants befinden. Eine kleine gotische Kirche ganz filigran und in der lichten Farbigkeit des glatten Meeres sich wiederspiegelnd, die Kirche Ave Maris Stella, die uns wieder zu Boine und seinen alltäglichen Spaziergängen führt. Andererseits kann man auch nach Westen gehen. In Richtung Sanremo findet man das Straßenschild nach Poggi, ein kleines, im Grün der Olivenbäume versunkenes Dorf, wo das ruhige Haus ganz weiß aus Kalk zwischen dem Garten und den Olivenbäumen schimmert einerseits herab bis zum Meer durch das kleine steile Tal, und von hier  hinein das Pflaster des Hofes und die rustikalen Gassen liegen. Wohin auch immer man den Blick richtet, sieht man Mauern und Terrassenstufen und auf den Terrassenstufen die krüppligen Olivenbäume, um ihre Kraft und ihren Willen zum Leben zu bezeugen; die Mauern und Terrassenstufen beweisen, dass sie ihre befohlene Schlacht gegen die Natur gewonnen haben; die krüppligen Olivenbäume, die uns die Großzügigkeit und Üppigkeit ihrer Seelen zeigen. Volle Seelen, fruchtbare Seelen, lebendige Seelen in ihrer zähen geschlossenen Form, lebendig von uns allen, die noch nicht waren, und von allen Vätern, die schon gelebt haben. Da die Olivenbäume sehr langsam wachsen und auch sehr langsam tragen, haben nur die reichen Völker sie kultiviert; nur die Generationen, denen die anderen Generationen einen sicheren Reichtum hinterlassen haben; nur die Rassen, die sich ihres eigenen Überlebens sicher waren, voll mit ihrem eigenen Überleben, voll und sicher der Verewigung ihres Lebens.


 

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